BLINDSPOT LAB
Künstlerische Denkmodelle als Resonanzraum für Innovation.
Strukturwandel beraten. Kulturprojekte fördern. Verantwortung gestalten (CSR).
Blindspot Lab begleitet Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen bei der Neuausrichtung unter komplexen Bedingungen. Es schafft Resonanzräume für strukturelle Reflexion – fundiert, anwendungsorientiert, gestaltbar.
Blindspot Lab ist ein projektbasiertes Format von AL-FREI.COM, initiiert und entwickelt von Anne-Louise Frei. Es verbindet langjährige Erfahrung in systemischer Beratung, Gestaltung und interdisziplinärer Praxis mit einem offenen Denkraum für strategische Erneuerung.
Im Zentrum steht ein transdisziplinärer Beratungsansatz, der Denkmodelle aus Kunst, Wissenschaft und Systemtheorie zugänglich macht – nicht als Methode, sondern als Haltung. Blindspot Lab arbeitet mit Teams, die bestehende Strukturen hinterfragen und neue Handlungsspielräume erschließen möchten.
Die Formate sind adaptiv, die Prozesse klar konturiert – entwickelt für Organisationen, die Transformation nicht nur managen, sondern aktiv mitgestalten. Die Zusammenarbeit erfolgt auf Augenhöhe: analytisch, verdichtet, zukunftsorientiert.
Ein zentraler Bestandteil ist der zirkuläre Rückfluss: Ein Anteil der Beratungshonorare wird gezielt in kuratierte Kulturformate überführt – Ausstellungen, Publikationen, Kooperationen. So entsteht ein struktureller Resonanzraum zwischen Analyse und kultureller Praxis. Unternehmen, die mit Blindspot Lab arbeiten, erweitern ihr Verständnis von Corporate Social Responsibility (CSR) – nicht als Pflicht, sondern als bewusste Mitgestaltung gesellschaftlicher Entwicklung.
BLINDSPOT LAB – WORKSHOP
Der Workshop ist modular aufgebaut und skalierbar für Gruppen von 1 bis 30 Personen. Er findet in einem geschützten Rahmen statt – bewusst jenseits alltäglicher Routinen und unabhängig vom festen Ort. Die konkrete Ausgestaltung wird individuell auf das jeweilige Unternehmen bzw. Team abgestimmt: In einem vorgelagerten Vorgespräch klären wir Zielsetzungen, Rahmenbedingungen und inhaltliche Anknüpfungspunkte. Jeder Workshop ist somit ein kuratiertes Einzelstück – im Spannungsfeld zwischen organisationaler Realität und künstlerischer Denkbewegung.
Im Zentrum steht dabei kein unmittelbares Lösungsversprechen, sondern die bewusste Arbeit am Unsichtbaren: dem Erkennen struktureller Blind Spots, eingeübter Muster und unbewusster Haltungen. Erst durch diese Form der Resonanz entsteht der Möglichkeitsraum für tatsächlichen Wandel – sei es im Denken, im Handeln oder in der institutionellen Struktur. Oder wie der Physiker Werner Heisenberg (1901–1976) es formulierte:
„Was wir beobachten, ist nicht die Natur selbst, sondern die Natur, wie sie sich unserem Befragungsapparat entblößt.“
(Heisenberg, W.: Physik und Philosophie, 1959, S. 20)
In diesem Sinne ist der Workshop kein Werkzeug zur Optimierung, sondern eine Einladung zur Perspektivverschiebung – ein Denkraum, der Veränderung nicht erzwingt, sondern ermöglicht. Durch künstlerisch inspirierte Verfahren, körperbasierte Wahrnehmung und systemische Reflexion entstehen neue Zugänge zu dem, was oft übersehen wird – und damit der Ausgangspunkt für innovative Prozesse.
Modul 1 – Perspektivwechsel & Einstieg
Inhalte:
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Künstlerisch-poetischer Impuls: Offenheit als Systemprinzip
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Kognitiver Zwischenimpuls: Musterunterbrechung als Erkenntnisweg
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Reflexionsformat in vier kurzen Sequenzen (schriftlich oder mündlich)
Methodik:
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Arbeiten mit offenen Notationssystemen
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Analoge Übungen zur Irritationskompetenz
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Konzentrierte Eigenreflexion und kollektive Rückspiegelung
Beispiele mit Erklärung und Quelle:
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Festo SE & Co. KG, Denkraum „Bionic Learning Network“ – Einsatz künstlerischer Prinzipien zur Entwicklung von Leichtbautechnologien (seit 2006).
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Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (seit 2017): Entwicklung eines Innovationsraums, in dem Soldat:innen ohne Uniform mit Start-ups an sicherheitsrelevanten Zukunftsfragen arbeiten – Hierarchieabbau und offenes Denken im Fokus. Quelle: cyberinnovationhub.de
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Deutsche Telekom Art Program (seit 2010): Integration künstlerischer Positionen in Unternehmensräume, u. a. Iza Tarasewiczs Installation zur Netzwerkstruktur. Quelle: telekom.com/art
Modul 2 – Wahrnehmung im Raum
Inhalte:
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Subtile Körperwahrnehmung im Raum
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Einführung in Prinzipien der Alexander-Technik und Ilse Middendorfs Erfahrbaren Atem
Methodik:
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Achtsame Bewegungsfolgen und Atembeobachtung
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Raumorientierung mit geschlossenen Augen
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Partnerarbeit ohne Sprache
Beispiele mit Erklärung und Quelle:
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Fraunhofer IAO, Projekt „Office 21“ – Erprobung nicht-verbaler Kommunikationsprozesse im Team durch Raumsettings (2017–2021).
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ÖBB Open Innovation Lab (seit 2018): Entwicklung eines offenen Raums für Service Design Workshops zur Weiterentwicklung des Mobilitätssystems. Quelle: creativeregion.org
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Otelo Netzwerk (AT) (seit 2009): Räume für gemeinschaftsorientierte Technologie- und Kreativarbeit – mit Fokus auf Körper-Raum-Beziehungen im ländlichen Innovationskontext. Quelle: otelo.or.at
Modul 3 – Struktur & Resonanz
Inhalte:
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Gestaltung mit einfachen Mitteln (zeichnen, legen, collagieren)
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Möglichkeit, ein gefundenes Objekt als Resonanzträger einzubringen
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Gruppenauswertung durch verbalisierte Metareflexion
Methodik:
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Systemaufstellung im Raum (abstrakt, nicht biografisch)
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Gegenstandscollage mit strukturierten Materialien
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Begleitende Resonanzfragen (Was zeigt sich? Was bleibt verborgen?)
Beispiele mit Erklärung und Quelle:
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MERCK KGaA – Visuelle Systemanalyse mit abstrakten Formen zur Reorganisation von F&E-Teams im Bereich Life Science (2019, internes Innovationsprojekt).
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Fraunhofer IAO (2019): Einsatz von Lego Serious Play zur Sichtbarmachung organisationaler Unsichtbarkeiten und Führungsstrukturen. Quelle: iao.fraunhofer.de
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Circular Valley (Wuppertal) (seit 2020): Interdisziplinäre Ko-Kreation zur Strukturtransformation in der Kreislaufwirtschaft mit Industriebeteiligung. Quelle: circular-valley.org
Modul 4 – Prototypische Denkmodelle
Inhalte:
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Gestaltung eines "offenen Prototyps" für eine strukturbezogene Fragestellung
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Nutzung von Elementen aus Musiknotation, Architektur oder Spielsystemen
Methodik:
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Gruppenarbeit mit flexiblen Regeln
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Visualisierung durch Modelle, Klang, Bewegung oder Schrift
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Bewertung nicht durch Funktionalität, sondern durch strukturelle Plausibilität
Beispiele mit Erklärung und Quelle:
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Airbus – Protospace, Toulouse – künstlerisch-technisches Reallabor für kollaborative Strukturentwicklung mit Künstler:innen und Entwicklerteams (seit 2016).
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LEGO Ideas Plattform (seit 2008): Co-Creation-Modell zur Entwicklung neuer Produkte durch Fans – mit direkter Integration ins reale Sortiment. Quelle: ideas.lego.com
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Bosch Platform 12 (seit 2016): Künstlerisch-wissenschaftlicher Raum zur Entwicklung von Zukunftsideen jenseits klassischer Forschungsstrukturen. Quelle: bosch.com
Modul 5 – Reflexion & Transfer
Inhalte:
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Persönlicher Transfer: Was bleibt? Was wandert weiter?
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Institutioneller Transfer: Wo sind Resonanzräume in meiner Organisation?
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Kurze Positionierung mit Feedbackrunde
Methodik:
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Positionierungsdiagramm
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Peer-Interview mit Rückspiegelung
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Transferkarte als abschließendes Take-away
Beispiele mit Erklärung und Quelle:
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CERN Ideasquare, Genf – Integration künstlerisch inspirierter Denkmodelle zur Förderung interdisziplinärer Dialoge in der Grundlagenforschung (seit 2015).
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ProjectTogether (seit 2015): Plattform für gesellschaftliche Innovation durch sektorübergreifende Kooperation, u. a. #WirVsVirus und Circular Futures. Quelle: projecttogether.org
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BASF Cultural Innovation Lab (2018): Integration kultureller Impulse in Strategieprozesse eines Großkonzerns – Fokus auf Feedbackkreisläufe. Quelle: kulturkreis.eu