WORKSHOP-Ablauf
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Aufbau und Ziel jedes Moduls
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Methodischer Ablauf
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Anwendungsbeispiele aus Unternehmens- oder Forschungskontexten
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Quellenverweise mit Jahreszahlen und Publikationsdetails
MODUL 1 – Wahrnehmung & Denkbewegung
Ziel:
Einstieg in künstlerisches Denken jenseits funktionaler Routinen. Öffnung eines inneren Denkraums durch Verunsicherung und neue Impulse.
Die Teilnehmenden erleben künstlerische Verfahren als Zugang zur Reflexion und Perspektiverweiterung.
Inhalte:
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Künstlerisch-poetischer Impuls: Earle Brown – Offenheit als Systemprinzip
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Kognitiver Zwischenimpuls: Vera F. Birkenbihl – Musterunterbrechung als Erkenntnisweg
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Reflexionsformat in vier kurzen Sequenzen (schriftlich oder mündlich)
Methodik:
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Arbeiten mit offenen Notationssystemen (nach Brown, 1960)
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Analoge Übungen zur Irritationskompetenz
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Konzentrierte Eigenreflexion und kollektive Rückspiegelung
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Ablauf:
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Theoretisch-poetischer Einstieg mit Zitat von Earle Brown (1952): "I am interested in the capacities of the performer as a creative participant."
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Hören als Perspektivwechsel: Arbeit mit unvollständiger grafischer Notation, inspiriert von Brown und Cage.
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Erfahrungen mit dem Ungewissen (Unspielbarkeit, Offenheit) als Einstieg in kreative Haltung.
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Reflexionsimpuls auf Basis Vera F. Birkenbihl (Lernen und Umdeutung von Wahrnehmung).
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Schriftliche Reflexion in 4 Sequenzen: Was höre ich? Was mache ich daraus? Welche Muster erkenne ich? Was zeigt sich neu?
Teilnehmer:innen-Aufgabe:
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Aktives Zuhören, ohne Bewertung.
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Reflexion auf Papier, alternativ auf Karteikarten oder digital.
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Teilnehmer:innen, die nicht schreiben wollen, können alternativ Begriffe legen (Material bereitstellen) oder eine auditive/visuelle Spur aufzeichnen.
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MODUL 2 – Wahrnehmung im Raum
Ziel:
Stärkung der Körperwahrnehmung als Grundlage für strukturelles Denken. Orientierung im Raum, differenzierte Selbstwahrnehmung.
Sensibilisierung für körperlich-räumliche Zusammenhänge in Entscheidungs- und Denkmustern. Schulung der situativen Präsenz.
Inhalte:
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Subtile Körperwahrnehmung im Raum
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Einführung in Prinzipien der Alexander-Technik und Ilse Middendorfs Erfahrbaren Atem
Methodik:
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Achtsame Bewegungsfolgen und Atembeobachtung
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Raumorientierung mit geschlossenen Augen
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Partnerarbeit ohne Sprache
Ablauf:
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Einführung in Methoden von Ilse Middendorf (Erfahrbarer Atem) und F. M. Alexander (Bewusstheit in Bewegung).
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Raumwahrnehmung mit geschlossenen Augen, mit Stimme und Bewegung.
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Arbeit an Haltung: Was trägt mich? Woher kommt meine Impulsrichtung?
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Gruppendynamik im Raum: kollektives Spüren, Annäherung, Distanz, strukturelle Muster.
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Reflexion: Welche strukturellen Übertragungen erkenne ich? Wie übersetze ich Raumwahrnehmung in Systemwahrnehmung?
Teilnehmer:innen-Aufgabe:
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Bewegungsbeobachtung im eigenen Tempo, keine Bewertung.
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Wer nicht aktiv gehen möchte, kann als Beobachter:in teilnehmen oder durch Zeichnung oder kleine Objekte Bewegungen abbilden.
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MODUL 3 – Struktur & Resonanz
Ziel:
Sichtbarmachung innerer oder organisationaler Strukturen durch abstrakte gestalterische Mittel. Arbeit an blinden Flecken.
Eigene Systemwirklichkeit visualisieren, strukturelle Muster erkennen und innere Haltung zu systemischen Dynamiken erfahrbar machen.
Ablauf:
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Wahl des Ausdrucksmittels: Zeichnung, Legen mit neutralen Objekten, Systemfelder, Collage.
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Impuls: Visualisierung als Erkenntnisform. Keine ästhetische Bewertung.
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Aufgabe: Gestalte deine aktuelle Systemwahrnehmung – was siehst du? Was fehlt?
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Alternative Methode: Objekt-Resonanz. Suche ein neutrales oder symbolisches Objekt im Außenraum und bringe es zurück. Arbeiten mit Bedeutungsschichten.
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Reflexion: Was erkenne ich durch das Objekt über meine Organisation oder meine Rolle?
Teilnehmer:innen-Aufgabe:
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Freie Wahl des Ausdrucksmittels: Zeichnung, Collage, Legen, Diagramm.
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Für Teilnehmende, die keinen Bleistift in die Hand nehmen möchten: Legen mit Bauklötzen, geometrischen Formen, Karten mit Begriffen oder abstrakte Flächen aus Papier.
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Objektarbeit: Wer nichts zeichnen oder legen möchte, bringt ein Objekt (Fundstück) als Resonanzträger mit.
MODUL 4 – Prototyp & Handlungsimpuls
Ziel:
Entwicklung eines prototypischen Handlungsmusters aus der bisherigen Reflexion. Fokus auf strukturelle Veränderbarkeit, nicht auf finale Lösung.
Entwicklung eines experimentellen Denkmodells, das auf aktuelle unternehmerische Fragestellungen anwendbar ist.
Ablauf:
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Kurzer Rückblick auf Module 1–3, Identifikation zentraler Resonanzpunkte.
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Entwicklung eines Handlungsimpulses: Was wäre ein nächster mutiger Schritt? Wie könnte dieser strukturell verankert werden?
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Wahl des Mediums frei: Storyboard, Textfragment, performativer Akt, Sound, Diagramm.
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Peer-Feedback in Kleingruppen: Verstärkungen, Ambivalenzen, Anschlussfähigkeit.
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Optional: Offene Runde mit performativer Präsentation oder Objektpräsentation.
Teilnehmer:innen-Aufgabe:
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Entwicklung eines „Prototyps“ im Medium der Wahl.
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Wer keine Präsentation machen möchte, kann den Prototyp als stille Intervention gestalten (Raumobjekt, Klang, Zitatwand).
Beispiele mit Erklärung und Quelle:
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LEGO Ideas Plattform (seit 2008): Co-Creation-Modell zur Entwicklung neuer Produkte durch Fans – mit direkter Integration ins reale Sortiment. Quelle: ideas.lego.com
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Bosch Platform 12 (seit 2016): Künstlerisch-wissenschaftlicher Raum zur Entwicklung von Zukunftsideen jenseits klassischer Forschungsstrukturen. Quelle: bosch.com
MODUL 5 – Transfer & Kreislauf
Ziel:
Rückkopplung der individuellen und kollektiven Erkenntnisse in die reale Arbeitsumgebung. Sichtbarmachen des systemischen Kreislaufs zwischen Wahrnehmung, Gestaltung und Verantwortung.
Ergebnisse des Labors in berufliche Kontexte rückbinden und Transferachsen definieren.
Kulturelle Relevanz und institutionelle Einbettung sichtbar machen.
Ablauf:
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Visualisierung des individuellen Wegs durch die Module (Diagramm, Narration, Objektspur).
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Einführung in das Prinzip des strukturellen Rückflusses: Wie werden Impulse aus dem Lab in kulturelle und wirtschaftliche Prozesse rückgeführt?
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Arbeit in Kleingruppen: Wo können wir in unserer Organisation kulturelle Resonanzräume schaffen?
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Abschlussrunde: Formulierung eines Commitments – Welche Haltung nehme ich mit? Welche Resonanzräume will ich öffnen?
Teilnehmer:innen-Aufgabe:
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Eigenes Diagramm oder Objektspur als Zusammenfassung.
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Commitments schriftlich oder symbolisch formulieren (z. B. Karte, Satz, Objekt, Handlung).
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