„BLINDSPOT LAB – Künstlerische Denkmodelle“
Ein analoges Toolkit zur eigenständigen oder begleiteten Anwendung in Unternehmens- und Forschungskontexten
MODUL 2 – WAHRNEHMUNG IM RAUM
Ziel: Wahrnehmung des Körpers als Resonanzträger für Entscheidung und Struktur. Differenzierte Raumwahrnehmung als Zugang zu systemischem Denken.
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Inhalt der Toolbox (MODUL 2)
1. Einführungskarte: Atem & Bewegung
Form: A5-Karte, einseitig bedruckt, beschreibbare Rückseite
Gestaltung: Sanfte grafische Linienführung in Form eines Atemzugs (Ein–Aus–Pause)
Textvorschlag (Vorderseite):
Atem ist Bewegung, die von innen kommt.
Bewegung ist Atem, der sich in den Raum erweitert.
»Wahrnehmung im Raum beginnt mit einem Atemzug,
nicht mit einem Schritt.«
– inspiriert von Ilse Middendorf & F. M. Alexander
Anleitung:
• Setze oder stelle dich ruhig.
• Nimm wahr, wie dein Körper den Boden berührt.
• Spüre den Atem – ohne ihn zu verändern.
• Beobachte, wie du Raum fühlst – ohne zu schauen.
2. Raumimpulskarten (8–10 Stück)
Form: Karten A7 auf grauem Naturpapier, minimalistische Typografie
Beispiele:
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Stell dich an den Rand des Raums. Was verändert sich in deiner Aufmerksamkeit?
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Geh mit geschlossenen Augen drei Schritte. Wo beginnt dein Gleichgewicht zu sprechen?
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Wende dich einer Wand zu. Welche Richtung fühlt sich klar an – welche diffus?
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Stell dich in die Mitte. Wie verändert sich dein Atem?
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Lass dich von einer anderen Person im Raum „finden“, ohne zu sprechen.
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Wie weit reicht dein Körpergefühl, wenn du nicht berührst?
Rückseite: Reflexionsfeld (Was hast du gespürt? – 3 Zeilen)
3. Beobachtungskarten (Rollenkarte)
Form: Zwei stabile Karten (A6), gelocht
Vorderseiten:
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„Aktiv erleben“
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„Still beobachten“
Anwendung:
Jede:r Teilnehmer:in entscheidet, ob sie/er sich in Bewegung begibt oder in die Beobachtung geht.
Rückseite mit Reflexionsfragen:
Aktiv erleben:
Wie veränderte sich dein Raumgefühl? Was geschah zwischen Impuls und Handlung?
Still beobachten:
Was konntest du sehen, was die anderen vielleicht nicht gespürt haben? Wo entstand Struktur?
4. Atemkarte mit Blindprägung
Form: Karte A6, cremefarben, mit tastbarer Prägung (Atemlinie)
Gestaltung: Eine geschwungene Linie, die als taktile Spur erfahrbar ist
Text (Rückseite):
Folge mit deinem Finger dieser Linie. Spüre die Übergänge.
Was passiert in der Pause?
Wie verändert sich dein Denken, wenn du atmest?
5. Körperschema-Faltposter
Form: A3-Falzposter (aufgefaltet), beschreibbar
Vorderseite: Kontur eines Körpers von vorne, neutral, ohne Geschlecht, offene Fläche
Rückseite: Kurzanleitung für Arbeit mit Körperschema
Anleitungstext:
Markiere:
– Wo entsteht dein Impuls?
– Wo stockt deine Bewegung?
– Wo nimmst du Energie wahr?
Diese Karte ist kein Diagnoseinstrument. Sie ist ein Spiegel deiner momentanen Selbstwahrnehmung.
6. Gruppenkarte: Nähe & Distanz
Form: Runde Karte (Ø 10 cm) mit Kreissegmenten
Gestaltung: Drei konzentrische Kreise, die Nähe/Distanz grafisch abbilden
Rückseitentext:
Welche Position im Raum wählst du spontan?
Wo bist du in Resonanz – und wo in Rückzug?
Markiere deine Position. Teile sie mit der Gruppe. Welche Muster entstehen?
Optionales Mini-Set: Objekte als Bewegungsträger
Form: Drei kleine Materialien im Beutel (Kiesel, Holzstück, Filzkreis)
Anwendung: Objekte können im Raum gelegt oder in der Hand bewegt werden, um Impulsrichtungen, Haltepunkte oder innere Reaktionen zu markieren.
Beilagekarte:
Wähle ein Objekt. Bewege dich mit ihm durch den Raum.
Was verändert sich – in dir, im Raum, im Kontakt?
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Gestaltungsvorschläge für Druckpartner
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Papierarten: z. B. Gmund Bio Cycle, Metapaper rough, Munken Print Cream
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Farbschema: Naturweiß, Nebelgrau, dunkles Indigo
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Materialmix: Kombination aus tastbaren, beschreibbaren und geprägten Oberflächen
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Optionale Ergänzung: QR-Code zu einer geführten Atemsequenz (Audio, 3 Min)