OPEN CALL – NOISE MEETS VOICE
Graphic Notation and Poetry
Start: Dezember 2025
1. Ausgangslage
Das Projekt baut auf der Ausstellung und Publikation all_go_rhythm – this is a free concert (kuratiert von Dirk Lebahn und Stefan Römer) auf, mit Beiträgen u. a. von Peter Ablinger, Ursula Bogner, Thomas Brinkmann, Johannes Kreidler und weiteren (siehe auch: www.oqbo.de/ton/all_go_rythm_it_is_a_free_concert.php . Hinzu kamen neue Positionen wie Doris Steinbichl (Drehorgel-Notation), Tololo Ugarte Parra (grafische Notation auf Baumaterial-Paneelen für Klavier) und Marianne Nagel (Ton-Schreiber in Kollaboration mit Alex Rex). Diese Konstellation bildet den Resonanzraum, den wir 2026 gezielt durch internationale Beiträge erweitern.
2. Gesuchte Werke
Wir suchen künstlerische Arbeiten im Feld von Klangkunst / Sound Art, die den Übergang von Geräusch, Klang, Sprache und Poesie untersuchen.
Eingeladen sind:
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Klanginstallationen (mechanisch, multichannel oder experimentell)
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Grafische Notationen (als Partitur, visuelles System oder konzeptuelle Skizze)
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Performances und Live-Formate (im Rahmen von drei Abenden mit Radioübertragung)
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Workshops und Lectures (künstlerisch, wissenschaftlich, philosophisch)
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Radiobeiträge (Sendungen, Collagen, Experimente)
Besonderes Interesse gilt Arbeiten, die die Freiheit grafischer Notation sichtbar machen und Fragen der Interpretation, Offenheit und Vermittlung in den Vordergrund stellen.
3. Einladung zur Vielfalt
Eingeladen sind Künstler:innen aller Hintergründe und Wahrnehmungsweisen – hörend, sehend, gehörlos, blind oder mit anderen Erfahrungen. Jede Perspektive trägt unverzichtbar zum gemeinsamen Diskurs bei.
4. Programmrahmen
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Der Veranstaltungsort wird zeigen:
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7 Klanginstallationen
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bis zu 10 grafische Notationsprojekte
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3 Live-Performance-Abende mit Radioübertragung
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ergänzt durch Workshops, Lectures und Radiobeiträge
5. Forschungsfragen
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Wo begegnen wir grafischen Notationen heute?
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Wie funktionieren sie, welche Experimente prägen ihren Umgang?
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Wie lassen sich Objekte, Zeichnungen und Manuskripte verstehen, die Klang und Noise visualisieren?
Hier entfaltet sich der Gedanke von Noise meets Voice: Sprache, die rauscht, und Rauschen, das zu Sprache wird. Übergänge, in denen Stimme, Klang und Geräusch ineinander übergehen – mit Resonanzen bis in Radioformate und ihre kulturgeschichtliche Bedeutung. All dies verdichtet sich in grafische Notation und Poesie – als sichtbare Spur, als System, als Einladung zum Denken, Hören und Sehen.
6. Historischer Bezug
Das Projekt nimmt Bezug auf die Offenheit grafischer Partituren seit den 1950er Jahren – etwa auf Earle Browns December 1952 oder Calder Piece – und überträgt diesen Impuls in den Kontext von 2026, als Resonanzraum für zeitgenössische Klangkunst / Sound Art in Berlin.