„BLINDSPOT LAB – Künstlerische Denkmodelle“
Ein analoges Toolkit zur eigenständigen oder begleiteten Anwendung in Unternehmens- und Forschungskontexten
MODUL 4 – PROTOTYP & HANDLUNGSIMPULS
Ziel: Vom Denken ins Gestalten. Entwicklung eines ersten strukturellen Handlungsschritts auf Basis der eigenen Systemerkenntnis – nicht als finale Lösung, sondern als offenes Modell mit Transformationspotenzial.
Das Herzstück des Übergangs von Erkenntnis zu Handlung – ohne Anspruch auf Endgültigkeit. Ziel ist die Entwicklung eines prototypischen Denk- oder Handlungsmusters, das die vorangegangenen Wahrnehmungen in eine strukturelle Bewegung übersetzt.
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Inhalt der Toolbox (MODUL 4)
1. Anleitungskarte: Was ist ein Prototyp?
Form: A5-Karte, mattes Papier, Vorder-/Rückseite
Gestaltung: Abstrakte Linie mit mehreren Verzweigungen, inspiriert von Netzmodellen (nicht linear)
Text (Vorderseite):
Ein Prototyp ist kein fertiges Produkt.
Er ist ein Vorschlag. Eine Hypothese. Eine Einladung.
Was wäre, wenn du deine Erkenntnisse aus Modul 1–3 nicht erklären,
sondern handeln würdest – in Form, Bewegung, Geste, Klang, Fragment?
Rückseite:
Was wäre ein mutiger nächster Schritt?
Wie sähe dieser Schritt aus, wenn er keine Zustimmung bräuchte?
2. Storyboard-Karten (Set à 4)
Form: A6, Karton, jeweils mit 3 leeren Bildfeldern
Design: Minimal, Linienrahmen, rückseitig Platz für Notizen
Verwendung:
Zur Entwicklung einer Handlung, Situation, Prozessidee oder Veränderungsstruktur.
Beispielhafte Anweisung (erste Karte):
Was ist der erste Impuls?
Zeichne oder beschreibe ihn im ersten Feld.
Was verändert sich dadurch?
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3. Impulskarten „Was wäre wenn…?“
Form: 15 Karten, quadratisch (7 × 7 cm), auf durchscheinendem Papier (Vellum)
Beispielhafte Texte:
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Was wäre, wenn du eine Entscheidung rückwärts denken würdest?
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Was wäre, wenn Verantwortung nicht beim Einzelnen, sondern im Raum läge?
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Was wäre, wenn Schweigen ein Handlungsmuster ist?
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Was wäre, wenn du nicht gefragt würdest, sondern beobachtet wirst?
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Was wäre, wenn dein Prototyp aus einer Geste bestünde?
4. Prototyping-Blätter (3 Varianten)
Form: A4, gelocht, beschreib- und beklebbar
Varianten:
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Diagrammfläche: Frei strukturierbares Feld für visuelle Skizzen
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Textfragment-Fläche: Drei beschriftete Felder: Satz – Bewegung – Wirkung
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Sound-Modell: Linienraster zur Entwicklung akustischer Abfolge (z. B. rhythmisch, dynamisch)
Ziel: Ermöglichen eines Ausdrucks jenseits von Planung – als Denkspur
5. Legekarten „Stille Interventionen“
Form: 12 Karten, matte Folie, keine Beschriftung
Design: Abstrakte, geometrische Objekte (z. B. Kreisbögen, Pfeile, Linien, Flächen)
Verwendung:
Teilnehmende können diese Karten im Raum platzieren – als symbolische Eingriffe oder als Prototypen von Haltungsveränderung.
Anleitungskarte:
Lege eine Karte dorthin, wo Veränderung nötig ist.
Beobachte, wie sich der Raum verändert – auch ohne Erklärung.
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6. Feedbackkarten für Peer-Dialoge
Form: 3 Kartensets à 5 Karten in unterschiedlichen Farben
Sets:
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Verstärkung: Das leuchtet auf. Hier liegt Potenzial.
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Frage: Was wäre, wenn…? / Was fehlt dir noch?
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Anschlussfähigkeit: Wo ist das übertragbar? / Wer könnte darauf reagieren?
Jede:r Teilnehmende gibt gezielt Karten in eine Rückmeldung an andere weiter – verbal oder nonverbal.
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7. Präsentationsoption: Raumspur oder Mini-Bühne
Beilageelement:
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Kleiner, zusammenklappbarer Präsentationsrahmen aus Karton (DIN A4 stehend)
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Optional: Stofffläche (30 × 30 cm) zur Positionierung eines Objekts oder Legeprototyps
Anleitungskarte:
Wenn du magst, zeig deinen Prototyp.
Wenn du nicht sprechen willst – zeig nur die Spur.
Ein Zitat, ein Objekt, eine Linie auf dem Boden kann ausreichen.
Gestaltungsvorschläge für Druckpartner
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Papierarten: Offenes Naturpapier für Textkarten, durchscheinendes Vellum für Impulse, glatter Karton für Prototyp-Formate
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Farbkonzept: Reduziert: Anthrazit, warmweiß, Sand, optional eine Signalform in Signalrot oder Ultramarin
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Optionale Beilage: Ein kleiner schwarzer Stift oder Kreidestift für temporäre Bodenmarkierungen